Projektreise nach Burundi 2021

Endlich konnten wir wieder das Spital «Centre Médical Hippocrate» (CMH) in Burundi besuchen. Bedingt durch die Pandemie war Burundi lange Zeit abgeriegelt von Europa oder nur unter mühsamen Quarantäne-Regeln besuchbar.
Vieles ist in den vergangenen zwei Jahren, seit unserem letzten Besuch, geschehen und musste vor Ort besprochen werden. Somit war der Meeting-Kalender ziemlich voll. Wir wollten unseren im Juni 2021 neu eingestellten Verwalter kennenlernen, den neuen Arzt, der auch medizinischer Direktor ist und die neue Oberschwester.
Auch hatten wir schon im Voraus einen Termin mit einer IT-Firma vereinbart, die mit uns die geplante Spital-Software umsetzen will. Diese wird das Spital von unnötigen Excel-Listen befreien oder von Hand ausgefüllten Reporten. Mit der Software können alle Schritte von der Patientenaufnahme bis zur Fakturierung registriert werden. Zudem erhalten wir viel mehr Möglichkeiten, um genauere Statistiken zu erstellen, Kosten pro Patienten zu berechnen und das Inventar der Medikamente. Das Spitalpersonal freut sich auf die Software, auch wenn ihnen vielleicht noch nicht bewusst ist, dass diese sehr genau geführt werden muss und wir dies kontrollieren werden.
Im Herbst 2020 haben wir mit der Fondation Stamm ein Nothilfe-Projekt für die medizinische Nothilfe der Überschwemmungsopfer gestartet. Noch heute wird ein Lager durch das CMH betreut und versorgt. Wir haben das Lager, in dem 6500 Personen leben, besucht und waren entsetzt über die dortigen Zustände. Die Menschen teilen sich zu zehnt ein kleines Zelt und schlafen aus Platzmangel in Etappen. Manchmal werden sie mit Essen versorgt, aber bei weitem nicht regelmässig. Kinder und Jugendliche leben dort ohne ihre Eltern und es hat viele alte Menschen, um die sich niemand kümmert. Die Regierung möchte die Menschen umsiedeln, wissen aber nicht wohin.
Die Reise hat uns wieder gezeigt, dass unsere Arbeit wichtig und wertvoll ist für die Menschen in Burundi. So nehmen wir die gewonnenen Eindrücke mit nach Hause, wo sie uns bis zum Besuch im nächsten Jahr neue Energie geben, damit wir das Spital noch ein bisschen mehr unterstützen können.