Deutsche Ärztin Sophie Krieger begleitet das Hôpital Hippocrate de Kajaga in Burundi die nächsten Jahre
Sophie Krieger ist deutsche Fachärztin für Innere Medizin und lebt seit diesem Jahr mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Burundi. Ihr Mann ist in der Entwicklungshilfe in Burundi tätig und somit stellte sich Sophie die Frage: Was kann ich in der Zeit in Burundi bewirken?
Da sie gut vernetzt ist, fand sie den Kontakt zum Spital und so trafen wir uns bei unserem letzten Besuch mit ihr.
Es stellte sich heraus, dass Sophie für unser Spital ein Glücksfall ist. Sie suchte eine Möglichkeit, in ihrer Arbeit weiter tätig zu sein, war aber bedingt durch ihre beiden Kinder nicht auf eine 100% Stelle aus. Wir hatten ein paar Gespräche, in denen wir unsere Ideen und Wünsche äusserten und sie hat diese mit ihren Vorstellungen vergleichen: Ein
Match für beide Seiten zeichnete sich ab.
Sie liebt die Herausforderung und die können wir ihr mit dem HHK bieten. Ihr Fachwissen wird das Spital enorm vorwärtsbringen und helfen, es besser aufzustellen. Sie ist sich aber auch bewusst, dass es nicht einfach werden wird.
Sophie, was hat euch bewegt, in Burundi zu arbeiten und für die nächsten Jahre zu leben?
Für meinen Mann und mich war es ein lange gehegter Traum unsere Berufe in einem internationalen Kontext einzusetzen und gemeinsam als Familie in einer anderen Kultur zu leben. Burundi hat sich beruflich für meinen Mann ergeben und wir haben die Hoffnung, einen sinnvollen und nachhaltigen Beitrag für das Land leisten zu können. Für unsere Kinder ist es die Chance, ein einzigartiges und bereicherndes Lebensumfeld zu erfahren.
Was ist deine Motivation, dich im HHK einzubringen?
Mich motiviert es, den Menschen mit einfachen Maßnahmen langfristig zu helfen und so einen kleinen, aber hoffentlich langfristigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung zu leisten. Es ist mir wichtig, mein medizinisches Wissen einzubringen, um gemeinsam mit den Kollegen vor Ort nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Wo siehst du deine grösste Herausforderung?
Die grösste Herausforderung liegt darin, kulturelle Unterschiede zu respektieren und gleichzeitig Veränderungen anzustossen, die über Jahre anders gehandhabt wurden.
Krankheiten müssen oft an der Wurzel angegangen werden (z.B. Malnutrition). Die Behandlung der Begleitkrankheiten wie gastrointestinale Nebenwirkungen oder Infektionen ist oft nicht langfristig zielführend und führt eher zur Ressourcenverschwendung.
Eine weitere Herausforderung ist es, zu vermitteln, dass importierte medizinische Geräte oder medizinisches Wissen aus dem Ausland nicht immer für die lokale Situation geeignet sind. Solche Ansätze können sogar Schaden anrichten, wenn sie weder mit dem richtigen Wissen eingesetzt noch in den Kontext der vorhandenen Ressourcen integriert werden.
Diese Ansätze langfristig zu vermitteln und Akzeptanz dafür zu schaffen, ist anspruchsvoll, aber notwendig für eine nachhaltige Verbesserung der
Gesundheitsversorgung.
Worauf freust du dich am meisten?
Ich freue mich sehr, ein Teil des HHK sein zu dürfen und gemeinsam mit dem engagierten Team hier vor Ort zu arbeiten. Besonders blicke ich mit Freude darauf, das Krankenhaus in den kommenden Jahren durch kleine, gezielte Veränderungen zu unterstützen. Es motiviert mich, mitzuerleben, wie diese Massnahmen dazu beitragen können, das HHK spürbar zu einem noch besseren Krankenhaus zu machen – sowohl für die Patienten als auch für die Mitarbeiter.
Wir freuen uns riesig, dass wir Sophie Krieger für das Projekt von burundikids schweiz gewinnen konnten und sie uns in der nächsten Zeit unterstützen wird. Ihr Fachwissen hilft dem Spital und ihre europäische Sichtweise wird dem Spital ganz neue Perspektiven eröffnen. Ein grosser Vorteil sehen wir auch in der langzeitlichen Begleitung und sind gespannt, wie sie sich im Spital einleben wird.