Burundi - Land und Leute

Karte Burundi

Burundi - Land und Leute

Burundi (deutsch [buˈrʊndi] ist ein für afrikanische Verhältnisse dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika.

Burundi, offiziell die Republik Burundi, ist ein kleines Land im Herzen Afrikas. Eingebettet zwischen Ruanda im Norden, der Demokratischen Republik Kongo im Westen und Tansania im Osten und Süden, ist es mit rund 12 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern eines der am dichtesten besiedelten Länder des Kontinents. Trotz seiner geografisch begrenzten Grösse bietet Burundi eine reiche kulturelle Vielfalt, eine bewegte Geschichte und ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter seinen Menschen.

Die Hauptstadt Gitega – seit 2019 offiziell Regierungssitz – liegt im Zentrum des Landes. Viele internationale Verbindungen bestehen jedoch weiterhin zur wirtschaftlich stärkeren Stadt Bujumbura am Ufer des Tanganjikasees, die bis dahin Hauptstadt war. Bujumbura ist auch das wirtschaftliche Zentrum des Landes und beherbergt den wichtigsten Hafen am See.

Burundi ist ein Land voller Gegensätze. Auf der einen Seite findet man üppige Landschaften, eine beeindruckende Natur und kulturelle Tiefe. Auf der anderen Seite steht das Land vor grossen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. Armut, Mangelernährung, unzureichende medizinische Versorgung und eine schwache Infrastruktur gehören zum Alltag vieler Menschen. Dennoch ist der burundische Alltag geprägt von Herzlichkeit, Zusammenhalt und einer tiefen Lebensfreude, die man oft schon bei einem einfachen Spaziergang durch ein Dorf oder bei einem Besuch auf dem Markt erleben kann.

Geografie und Natur – grün, bergig, fruchtbar

Burundi wird oft als „Land der tausend Hügel“ bezeichnet. Diese hügelige Topografie prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch das Leben der Menschen. Viele Dörfer liegen abgelegen in schwer zugänglichen Regionen, was den Zugang zu Bildung, Gesundheit und Märkten erschwert.

Im Westen grenzt das Land an den Tanganjikasee, einen der ältesten und tiefsten Seen der Welt. Die Uferregion ist dichter besiedelt und klimatisch etwas milder. Das zentrale Hochland ist kühler und fruchtbarer, was es zu einem wichtigen Gebiet für die Landwirtschaft macht. Kaffee und Tee sind die Hauptexportgüter Burundis, doch der Grossteil der Bevölkerung betreibt Subsistenzwirtschaft – sie baut also das an, was sie selbst zum Überleben braucht.

Trotz der fruchtbaren Böden ist das Land anfällig für Erosion, Dürre und Überschwemmungen. Der Klimawandel verschärft diese Risiken zunehmend, was die Lebensgrundlage vieler Familien zusätzlich gefährdet.

Burundi-Land und Leute
Burundi-Land und Leute

Menschen in Burundi – jung, resilient und voller Potenzial

Die Bevölkerung Burundis ist sehr jung: Über 60 Prozent der Menschen sind unter 25 Jahre alt. Kinder und Jugendliche prägen somit nicht nur das heutige Gesicht des Landes, sondern auch seine Zukunft. Bildung ist ein zentrales Thema, denn obwohl die Schulpflicht theoretisch besteht, gibt es viele Hürden: Überfüllte Schulklassen, fehlende Materialien, weite Schulwege und nicht genügend ausgebildete Lehrkräfte. Viele Kinder müssen zudem im Haushalt oder in der Landwirtschaft mithelfen und besuchen die Schule nur unregelmässig.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Gesundheit. Die medizinische Versorgung ist in vielen Regionen Burundis unzureichend. Spitäler und Gesundheitszentren sind oft unterfinanziert, schlecht ausgestattet und personell überlastet. Mangelernährung, Malaria, Durchfallerkrankungen und Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt sind weit verbreitet. Für viele Familien ist der Weg zum nächsten Gesundheitszentrum lang und der Zugang zu Medikamenten begrenzt. Umso wichtiger sind Initiativen wie das Hôpital Hippocrate in Bujumbura, das durch burundikids Schweiz mitfinanziert wurde und hochwertige medizinische Versorgung für Kinder, Frauen und Familien ermöglicht.

Die Rolle der Frauen – tragende Säulen der Gesellschaft

Frauen in Burundi spielen eine zentrale Rolle in Familie und Gesellschaft, tragen aber auch die Hauptlast vieler Herausforderungen. Sie sind verantwortlich für die Versorgung der Kinder, für das Kochen, das Wasserholen, die Arbeit auf den Feldern – oft unter schwierigen Bedingungen. Gleichzeitig haben viele Frauen nur eingeschränkten Zugang zu Bildung, finanziellen Ressourcen und politischer Teilhabe.

Doch überall im Land trifft man auf Frauen, die sich gegenseitig unterstützen, kleine Betriebe gründen, Initiativen für sauberes Trinkwasser oder bessere Ernährung ins Leben rufen. Viele Frauen zeigen eine beeindruckende Stärke und Entschlossenheit, das Leben für sich und ihre Kinder zu verbessern – wenn man sie lässt und sie darin unterstützt.

Ein wachsendes Bewusstsein für Gleichberechtigung und die Rolle der Frau in der Gesellschaft ist spürbar. Viele lokale Projekte – auch solche, die von burundikids schweiz unterstützt werden – setzen gezielt auf die Stärkung von Müttern, sei es durch Gesundheitsvorsorge, Bildung oder Einkommen schaffende Aktivitäten.

Burundi-Land und Leute
Burundi-Land und Leute

Kultur und Gemeinschaft – zwischen Trommeln, Tänzen und Traditionen

Die burundische Kultur ist reich an Traditionen, Musik und Tanz. Besonders bekannt ist Burundi für seine Trommelkunst – ihre Trommel ist weit über die Landesgrenzen hinaus ein Symbol für die burundische Identität. Die traditionellen Trommlergruppen, oft barfuss in kraftvoller Bewegung, erzählen durch ihre Auftritte Geschichten von Gemeinschaft, Mut und Stolz. 
Selbst die UNESCO hat sie in ihr Weltkulturerbe aufgenommen.

Auch Gesang und Volkstänze haben eine grosse Bedeutung – bei Hochzeiten, Festen, aber auch bei offiziellen Anlässen. Diese kulturellen Elemente sind nicht nur Ausdruck von Lebensfreude, sondern stärken das Gemeinschaftsgefühl in einem Land, das viele Krisen durchlebt hat.

Neben der Musik ist die mündliche Überlieferung zentral. Geschichten, Sprichwörter und Weisheiten werden von Generation zu Generation weitergegeben und dienen oft auch der Erziehung. Sie vermitteln Werte wie Respekt, Gemeinschaftssinn und Durchhaltevermögen.

Burundis Geschichte – geprägt von Kolonialismus, Konflikten und Neuanfängen

Die Geschichte Burundis ist komplex und schmerzhaft. Das Land war lange Zeit Königreich, wurde dann im Zuge des Kolonialismus Teil Deutsch-Ostafrikas und später belgisches Mandatsgebiet. Die Kolonialmächte hinterliessen nicht nur politische Strukturen, sondern auch tiefe gesellschaftliche Spaltungen, insbesondere zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi.

Nach der Unabhängigkeit 1962 kam es wiederholt zu politischen Unruhen, Gewalt und Bürgerkrieg – der letzte grosse Konflikt endete erst Mitte der 2000er-Jahre. Auch danach blieb die politische Lage angespannt. Viele Burunderinnen und Burunder haben Flucht, Unsicherheit und Armut erlebt. Doch trotz aller Herausforderungen gibt es eine grosse Sehnsucht nach Frieden, Stabilität und Fortschritt.

Zivilgesellschaftliche Organisationen, internationale Partnerschaften und lokale Initiativen tragen dazu bei, dass sich das Land langsam stabilisiert – Schritt für Schritt.

Hoffnung und Perspektiven – was Burundi heute braucht

Burundi steht am Anfang eines langen Weges. Die Herausforderungen sind gross: Eine wachsende Bevölkerung trifft auf knappe Ressourcen, schwache staatliche Strukturen und eine fragile Wirtschaft. Doch das Potenzial des Landes liegt in seinen Menschen – in ihrer Resilienz, ihrer Lernbereitschaft und ihrem Willen zur Veränderung.

Um echte Perspektiven zu schaffen, braucht es Investitionen in Bildung, Gesundheitsversorgung, Ernährungssicherheit und die Stärkung von Frauen und Kindern. Projekte wie jene von burundikids schweiz setzen genau hier an – partnerschaftlich, lokal verankert und nachhaltig ausgerichtet.

Besonders wichtig ist es, jungen Menschen Chancen zu bieten: durch Schulbildung, Berufsausbildung, Zugang zu Informationen und eine Stimme in der Gesellschaft. Nur so kann eine neue Generation heranwachsen, die Burundi in eine bessere Zukunft führt.

Burundi-Land und Leute
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Warum wir uns engagieren

Bei burundikids schweiz glauben wir daran, dass jedes Kind ein Recht auf eine gesunde, sichere und würdige Kindheit hat – unabhängig davon, wo es geboren wurde. In Burundi bedeutet das oft: Zugang zu regelmässigen Mahlzeiten, medizinischer Versorgung, Schutz vor Gewalt und Perspektiven durch Bildung.

Unsere Arbeit basiert auf einem tiefen Respekt für die Menschen in Burundi. Wir wollen nicht über sie bestimmen, sondern mit ihnen gemeinsam Wege finden, das Leben vor Ort zu verbessern. Wir setzen auf lokale Partnerschaften, vertrauensvolle Zusammenarbeit und langfristige Wirkung.

Burundi ist ein Land, das uns berührt – mit all seiner Schönheit, seiner Komplexität und seiner Menschlichkeit. Und es verdient unsere Aufmerksamkeit, unsere Solidarität und unsere Unterstützung.

Ein Blick nach vorn

Burundi hat viele Gesichter: Es ist das Lachen eines Kindes, das zum ersten Mal zur Schule geht. Es ist die Fürsorge einer Mutter, die für ihre Familie kocht. Es ist der Mut junger Menschen, die Neues lernen wollen. Und es ist die Kraft von Gemeinschaften, die zusammenhalten, selbst wenn es schwer ist.

Auf unserer Webseite und unseren Kanälen geben wir diesen Menschen eine Stimme. Wir zeigen Geschichten aus dem Alltag, berichten über Fortschritte, aber auch über Herausforderungen. Denn wir glauben, dass Veränderung dort beginnt, wo Verständnis wächst – und wo Herzen offen sind.

Deine Spende ermöglicht es uns, den Menschen in Burundi eine Zukunft zu geben.

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